Vellozia D. Vandelli

abietina C. F. P. von Martius

 

Nov. Gen. Sp. Pl. (Martius) 1(1): 14, t. 6.

 

Lockerer - +/- dichter, mattenbildender, sprossender, immergrüner, bis 60 cm hoher Halbstrauch. Triebe aufrecht, büschelig-gabelig verzweigt, dachziegelig bescheidet, stielrund; Äste +/- aufrecht - liegend, unverzweigt, manchmal wurzelnd, flaumhaarig. Wurzeln langlebig, faserartig, bräunlich - schwärzlich.

Blätter sitzend, aufrecht, linear, sehr spitz, Grund scheidig, stark konkav,  unterseits stark gekielt und gefurcht, kahl, am Rand wimperhaarig, unterseits zottenhaarig, steif, Haare weißlich – gräulich; Scheiden bleibend, aufrecht, eiförmig, gestutzt – spitzlich, später oben gezähnt, flaumhaarig, unten zottenhaarig, Haare weißlich.

Der Blütenstand ist endständig, einblütig.

Blüten aufrecht, sitzend.

Kronblätter 6, etwas horizontal stehend, länglich – verkehrt eiförmig, ganzrandig, unten schmal. Staubblätter 6; Staubfäden aufrecht, ungeteilt, stielrund, kahl; Staubbeutel aufrecht, linear. Nektarschuppen herzförmig, fünflappig, gedreht. Griffel aufrecht, pfriemlich, etwas dreikantig, kahl; Narbe schildartig, dreilappig. Ovarium verkehrt kegelförmig-dreieckig, gestutzt, oben gezähnt und konkav, neunrippig, kahl, glänzend.

Kronblätter rötlich, violett oder blau; Staubblätter gelb.

Blütezeit von Oktober bis Juni (Nordhalbkugel).

Frucht ist eine verkehrt kegelförmige, dreispaltige, kahle Kapsel.

 

Zeichnung

Herbarbeleg (Typus)

 

Herkunft:

Brasilien (Minas Gerais)

 

Lebensraum:

Campo Rupestre, sandig-felsige, flachgründige Stellen, feinerdereiche Felsspalten, teilweise an Bachrändern und in feuchten Senken, auf Quarz oder Sandstein; 900 - 1400 m üNN

 

Pflege:

Halbstrauch für einen sonnigen bis absonnigen, Juli/August warmen, von April Oktober gut luftfeuchten, luftigen Standort im Lauwarmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 1° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 16° (Dezember/Januar) und 21° C (Juli/August) liegen.

Vellozia abietina bevorzugt ein durchlässiges, sandiges, humus- und nährstoffarmes, saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Sand, feine Pinienrinde (1:3:1).

Der Wasserbedarf der Art ist von April bis September hoch, von Mai bis Juli sogar sehr hoch, Oktober mäßig und von November bis März gering, von Dezember bis Februar sogar sehr gering. Hauptwachstumszeit ist von Mai bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat April/Mai bei ca. 20° C.

Pflanz- und Umtopfzeit ist Februar/März, als Pflanzgefäß eignen sich Schalen am Besten; die Wurzeln sollten so wenig wie möglich gestört werden. Von Dezember bis Februar sollte vor Nässe geschützt werden; zum Gießen nur salzarmes Wasser verwenden.

Frost, Staunässe und Trockenheit (April bis Mai) können Schäden verursachen.

 

Flora Brasiliensis