Pleurothallis R. Brown

abortiva C. A. Luer

 

Phytologia 47(2): 72. 1980.

 

Epiphytische, dicht rasige, immergrüne, bis 20 cm hohe Staude. Triebe gegliedert, Basalteil rhizomartig, Endteil aufrecht, einlaubig, bescheidet, 7 – 11 cm lang, dünn, stielrund, drahtig. Wurzeln viele, dünn.

Blätter aufrecht, sitzend, schmal linear-eifömrig, spitz-zugespitzt, unten keilförmig, vorne dreizähnig, 7 – 9 x 0,7 – 1 cm groß, lederig. Scheiden 3 – 4, anliegend, röhrig.

Blütenstandstiel 4 – 5 mm lang. Spatha 3 mm lang. Blütenstand ist ein dichter, sukzessiv blühender Büschel aus mehreren endständigen, einblütigen Trauben. Brakteen röhrig, 2 – 3 mm lang.

Blütenstiel 2 mm lang.

Blüte sternförmig.

Sepalen 3, +/- horizontal stehend; dorsales schmal dreieckig, spitz, kahnartig, 6 x 1 – 2 mm groß, konkav, schwach gekielt, innen am Grund flaumhaarig; laterale 2 verwachsen, Synsepalum schmal eiförmig, spitz, 6 x ca. 2 mm groß, unten konvex, vorne konkav, unten flaumhaarig. Petalen 2, horizontal stehend, schmal linear-eiförmig, sehr lang zugespitzt, 6 mm lang, sehr schmal, dick. Lippe anliegend, zungenförmig – verkehrt eiförmig, spitzlich, 1 – 2 mm lang, sehr schmal, häutig. Säule zylindrisch, 2 – 3 mm lang, vorne dick; Anthere und Narbe endständig. Ovarium 2 mm lang.

Blütenfarbe gelbgrün, leicht purpur getönt.

Wurde am Standort im November blühend gefunden.

 

Zeichnung

 

Herkunft:

Kolumbien (Narino)

 

Lebensraum:

Epiphyt im Nebelwald; 1900 - 2000 m üNN.

 

Pflege:

Epiphytische Staude für einen halbschattigen, gut luftfeuchten, luftigen Standort im temperierten Haus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 1° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 16° (November bis Januar) und 17° C (Februar bis Oktober) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.

Pleurothallis abortiva bevorzugt ein luftiges, gut durchlässiges, humoses, nährstoffarmes, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: feine Rinde, Waldmoos (3:1); eine aufgebundene Kultur ist ebenfalls möglich.

Der Wasserbedarf der Art ist Juli/August mäßig und von September bis Juni hoch, von Oktober bis Dezember und April/Mai sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist von März bis Mai und von Oktober bis Januar. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung großer Pflanzen Juli/August.

Pflanz- und Umtopfzeit ist Juli/August. Täglich morgens nebeln.

Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Blatt-, Schmier- und Schildläuse sowie Spinnmilben auftreten.