Oncidium O. P. Swartz

abruptum J. J. Linden & H. G. Reichenbach ex F. W. L. Kränzlin

 

Das Pflanzenreich IV, 50(80): 273. 1922

 

Epiphytische, immergrüne Staude. Triebe gegliedert; Basalteil lang kriechend, rhizomartig; Endglied schmal eiförmig - oval, knollenartig, oben belaubt, seitlich zusammengedrückt, zweikantig.

Blätter länglich, schief spitz, unten stielartig,  ca. 3 cm breit, unten gefaltet.

Blütenstandstiel seitenständig. Blütenstand ist eine nickende – überhängende, windende, lockere, 15 – 20ästige, vielblütige, 80 – 160 cm lange, gebogene Rispe; Äste ein- bis armblütig, 3 - 4 cm entfernt. Brakteen ei-lanzettlich, zugespitzt, 15 – 20 mm lang, trockenhäutig.

Blütenstiel mit Ovarium 30 – 35 mm lang, gebogen.

Blüten 3 – 4 cm breit.

Sepalen 3, breit länglich, spitz, unten keilförmig, 20 x 3 mm groß, am Rand gewellt; seitliche 2 oben ausgebogen. Petalen 2, breit länglich, spitz, unten keilförmig, 20 x 3 – 4 mm, am Rand gewellt. Lippe griffartig, dreilappig; Seitenlappen grundständig, verkehrt eiförmig – rundlich, stumpf, klein, umgeschlagen; Mittellappen am Grund verkehrt dreieckig, schmal, nierenförmig, leicht ausgerandet; Kallus grundständig, dreizähnig, schwach fünfkantig, Mittelzahn lang. Säule gerade, geflügelt; Flügel fast quadratisch, leicht gekerbt; Anthere bespitzt, vorne eingebogen.

Blütenblätter goldgelb, purpur gefleckt. Lippe goldgelb, unten purpur gefleckt.

 

Blütenzeichnung (J: a - b)

 

Herkunft:

Ekuador, Kolumbien

 

Lebensraum:

Epiphytisch; 600 - 1600 m üNN

 

Pflege:

Epiphytische Staude für einen halbschattigen, ganzjährig warmen, von August bis Juni gut luftfeuchten, luftigen Standort im Warmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 6° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 21° (Oktober bis Dezember) und 22° C (Januar bis September) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.

Oncidium abruptum bevorzugt ein luftiges, gut durchlässiges, humoses, nährstoffarmes Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Rinde, Moos (3:1)

Der Wasserbedarf der Art ist Juli mäßig und von August bis Juni hoch, von Oktober bis Dezember und April/Mai sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist April/Mai und Oktober bis Januar. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung Juli/August.

Pflanz- und Umtopfzeit ist Juli/August, wegen des kriechenden Wuchses sind Schalen und Ampeln empfehlenswert. September täglich morgens nebeln.

Kälte, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Blatt-, Schmier- und Schildläuse sowie Spinnmilben auftreten.

 

Meiner Meinung nach eine unklare Art. Die Bilder im Internet passen nicht auf Kränzlins Beschreibung.