Masdevallia H. Ruiz López & J. A. Pavon

abbreviata H. G. Reichenbach

 

Gard. Chron., new series 10: 106. 1878.

 

Epiphytische, immergrüne, dicht rasige, bis 30 cm hohe, wüchsige Staude. Triebe gegliedert; Basalteil kriechend, rhizomartig, bescheidet, wurzelnd; Endteil kurz, zylindrisch, oben einlaubig, unten bescheidet, dünn, stielrund.

Blätter aufrecht, länglich-lanzettlich - spatelig, stumpf – gestutzt, vorne zwei– dreizähnig, unten lang stielartig, 80 – 150 x 15 mm groß, anfangs gefaltet, unterseits gekielt, dreiaderig, leuchtendgrün, lederig; Scheinstiel gefurcht. Scheiden 2 – 3, dachziegelig anliegend, röhrig, kurz, grünlich, trockenhäutig.

Spatha röhrig. Blütenstandstiel 1, endständig, aufrecht, bescheidet, 15 - 30 cm lang, dünn, stielrund, grün. Blütenstand ist eine endständige, lockere, drei– achtblütige Traube; Rhachis < 7 cm lang. Brakteen lanzettlich – eiförmig, scheidig, ca. 6 mm lang, konkav, bräunlich.

Blütenstiel kurz.

Blüten ca. 2 x 3 – 4 cm groß, kahl – schwach behaart, aromatisch duftend.

Sepalen 3, verwachsen, ca. 3 cm lang, innen kahl; Kelchröhre kurz glockig – krugförmig, abgerundet, ca. 6 mm lang, eingebogen, dreikantig, dreikielig, Mentum stumpf, kurz; Kelchlappen horizontal stehend, rundlich-eiförmig – halbrund, 11 - 16 mm lang zugespitzt, gesägt, ca. 5 mm lang, konkav, dreiaderig, davon 1 oberer breit und 2 seitliche schief, relativ schmal, Spitzen dünn, stielrund.

Petalen 2, linear-länglich - spatelig-herzförmig, gestutzt, bespitzt, unten linear, vorne gezähnt, ca. 3 mm lang, schmal, sichelartig gebogen, fleischig; Kallus ein grundständiger, spitzer, fleischiger Kiel. Lippe länglich-geigenförmig, dreilappig, gegliedert, ganzrandig, ca. 5 mm lang, ausgebogen, konkav, unten gefurcht, fleischig, etwas beweglich; Hypochil länglich - rundlich, Seitenlappen länglich; Epichil länglich - +/- rundlich, ungeteilt – vorne dreilappig, Kallus 2 – 3 stumpf Kiele. Säule aufrecht, zylindrisch, vorne stark gezähnt, kurz, dünn, halbstielrund, gefurcht, geflügelt, kahl; Säulenfuß kurz, gebogen; Anthere endständig, klein, konkav; Narbe konkav. Ovarium ca. 3 mm lang, dreikantig, sechskielig, hellgrün; Kiele gekraust.

Sepalen weiß, manchmal karminrot – rosapurpur gepunktet; Spitzen gelb, vorne manchmal orangefarben. Petalen weiß. Lippe hellgelb. Säule grün, schwach karminrot gepunktet, vorne karminrot; Flügel karminrot; Säulenfuß weiß, karminrot gepunktet.

Blütezeit Oktober bis März.

Frucht ist eine zylindrische Kapsel.

 

Habitus

Blüten

Blüten

 

Herkunft:

Ekuador, Peru

 

Lebensraum:

Epiphytisch im immergrünen Nebelwald; 1500 - 2800 m üNN.

 

Pflege:

Epiphytische Staude für einen halbschattigen bis absonnigen, von März bis November gut luftfeuchten, luftigen Standort im Lauwarmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 1° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 16° (Dezember bis September) und 17° C (Oktober/November) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.

Masdevallia abbreviata bevorzugt ein luftiges, gut durchlässiges, humoses, nährstoffarmes, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Rinde, Waldmoos (3:1); eine aufgebundene Kultur mit lebendem Waldmoos ist auch möglich.

Der Wasserbedarf der Art ist Januar/Februar gering, von März bis Juni und November/Dezember mäßig und von Juli bis Oktober hoch. Hauptwachstumszeit ist von Juli bis November. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung Februar/März.

Pflanz- und Umtopfzeit ist Februar/März. Von Dezember bis Februar morgens nebeln.

Direkte Sonne, Frost, Staunässe und Trockenheit (März bis Dezember) können Schäden verursachen.

 

Curtis Botanical Magazine (als Masdevallia H. Ruiz López & J. A. Pavon polysticta H. G. Reichenbach)

Orchids of Peru

The Genus Masdevallia