Heteranthocidium D. L. Szlachetko, J. Mytnik-Ejsmont & A. Romowicz

abortivum (H. G. Reichenbach) D. L. Szlachetko, J. Mytnik-Ejsmont & A. Romowicz

 

Polish Bot. J. 51(1): 54. 2006

 

Epiphytische, bis 20 cm hohe Staude mit zweigestaltigen Trieben, Endglied oval - kugelig, knollenartig, oben einlaubig, unten bescheidet, 2 – 4 cm lang, seitlich zusammengedrückt, glatt.

Blätter linear - länglich-lanzettlich, spitz, unten keilförmig, unten gefaltet. Niederblätter mehrere, laubartig.

Blütenstand ist eine aufrechte – überhängende, mehrblütige, 5 - 30 cm lange Rispe mit 1 - 5 sterilen und 1 – 2 fruchtbaren Blüten je Ast. Brakteen lanzettlich, spitz, sehr klein.

Blüten zweigestaltig; sterile mit 5 lanzettlichen, tragblattartigen kleinen Tepalen; fruchtbare 14 – 20 x 11 - 18 mm breit.

Sepalen 3, lanzettlich, spitz. Petalen 2, lanzettlich, recht breit. Lippe dreilappig mit rundlichen, großen Seitenlappen lanzettlichem - dreieckigen, spitzen, kleinen Mittellappen und grundständigem, 5 – 15zähnigen Kallus mit zylindrischen, ausgebogenen Zähnen. Säule S-förmig gebogen, oben gezähnt, kurz.

Sterile Blüten gelb.

Blütenblätter hell- oder grüngelb, manchmal braun – rot gemustert. Lippe gelb, braun gemustert, Kallus weiß. Säule oben dunkel weinrot.

 

Zeichnung

Habitus

Blütenstand (Bild 4)

Blüte

 

Herkunft:

Ekuador, Kolumbien, Peru, Venezuela

 

Lebensraum:

Nasse Berg-Nebelwälder, an vermoosten Stämmen und Ästen; 200 - 2400 m üNN.

 

Pflege:

Epiphytische Staude für einen halbschattigen, ganzjährig gut luftfeuchten, luftigen Standort im Lauwarmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 3° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 18° (November/Dezember) und 19° C (Januar bis Oktober) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.

Heteranthocidium abortivum bevorzugt ein luftiges, gut durchlässiges, humoses, nährstoffarmes Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Rindenstücke, Waldmoos (3:1); ein aufgebundene Kultur auf einem Aststück mit Moos ist auch gut möglich.

Der Wasserbedarf der Art ist Januar/Februar mäßig und von März bis Dezember hoch, Mai und Oktober sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist von Mai bis Oktober. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung März/April.

Pflanz- und Umtopfzeit März/April.

Frost, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Schmier- und Schildläuse auftreten.