Cattleya J. Lindley
aclandiae J. Lindley
Edwards's Bot. Reg. 26: t. 48 (1840)
Epiphytische, rasige, immergrüne, bis 22 cm hohe Staude. Triebe gegliedert; Basalteil kriechend, verzweigt, zwei- bis siebengliedrig, bescheidet, 50 – 145 x 6 – 7 mm groß, gebogen; Endteil aufrecht - aufsteigend, zylindrisch, vier- bis sechs, oben zweilaubig, zwei- bis achtscheidig, 60 – 167 x 3 – 11 mm groß, gebogen, gefurcht, grün – violett, gestreift. Wurzeln viele, lang, dick, gebogen, weißlich.
Blätter +/- horizontal stehend, sitzend, elliptisch - verkehrt eiförmig, stumpf - spitzlich, unten stielartig, ganzrandig, 4,9 - 10 x 2 - 5 cm groß, flach, dick, unten gefaltet, glänzend, rein- bis dunkelgrün, manchmal purpur- bis rot gepunktet, lederig - fleischig. Scheiden länglich - elliptisch, schräg gestutzt - zugespitzt, röhrig, 31 - 48 x 12 - 18 mm groß, kahl, weißlich - violett, häutig.
Blütenstandstiel endständig, aufrecht, zylindrisch, 10 – 80 x 1 – 2 mm groß, leicht gebogen, stielrund, grün. Der Blütenstand ist eine endständige, aufrechte, lockere, unverzweigte, ein- bis vierblütige, ca. 7 cm lange Traube. Brakteen eiförmig - dreieckig, zugespitzt, unten gestutzt, 2 – 5 mm lang, breit, dick.
Blütenstiel 40 – 57 mm lang.
Blüten langlebig, 60 – 102 x 60 – 100 mm groß, wachsartig, stark würzig duftend.
Sepalen 3, horizontal stehend, elliptisch- verkehrt ei-lanzettlich, spitz – zugespitzt, unten keilförmig, ganzrandig, 40 – 53 mm lang, am Rand +/- ausgebogen, fleischig; 1 mittleres 6 – 19 mm breit; 2 seitliche 10 – 20 mm breit. Petalen 2, horizontal stehend, verkehrt ei-lanzettlich - elliptisch, +/- spatelartig, stumpf zugespitzt, unten keilförmig, 33 – 50 x 8 – 17 mm groß, am Rand gewellt, fleischig. Lippe aufrecht, sitzend, +/- geigenförmig, +/- 3lappig, 40 – 57 x 24 – 44 mm groß, unten breit, +/- flach, vorne schwach ausgebogen; Seitenlappen halb-eiförmig, 17 – 24 x 6 – 32 mm groß, am Rand eingebogen; Winkel zwischen Seiten- und Mittellappen 3 – 10 x 8 – 14 mm groß; Mittellappen rundlich-nierenförmig, ausgerandet - gestutzt, schwach gekerbt, 14 – 44 x 24 – 37 mm groß, fleischig; Kallus mehrripig, Rippen dünn. Säule anliegend, halb-zylindrisch, breit keulenartig, geflügelt, 22 – 28 x 8 – 14 mm groß, 4 – 7 mm dick, schwach eingebogen. Ovarium +/- zylindrisch, 12 – 20 mm lang, unten schmal, gerade – schwach gebogen, glatt.
Sepalen und Petalen hellgrün, grünlichgelb oder hellbraun, braunviolett – dunkelbraun gemustert. Lippe helllila, rosaviolett oder hellpurpur, unten manchmal weiß, in der Mitte gelb, karminrot geadert; Seitenlappen hellrosa; Mittellappen malvenrosa. Säule lila oder purpurviolett, unten weiß – weißlichgelb; Staubbeutel gelb. Ovarium hellgrün.
Blüht mit dem Austrieb; Blütezeit von März bis September.
Frucht ist eine kurz gestielte, kurz geschnäbelte, große, sechsrippige Kapsel.
Herkunft:
Brasilien (Bahia, Espiritu Santo)
Lebensraum:
Saisonale Trockenwälder (Caatinga, halbimmergrün und regengrün), epiphytisch am Stamm oder auf Ästen von Bäumen mit strukturierter Borke sowie lithophytisch; 100 - 400 m üNN.
Pflege:
Epiphytische Staude für einen leicht absonnigen bis halbschattigen, warmen, luftigen, von August bis Januar gut luftfeucht Standort im Warmhaus.
Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 7° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 1 – 2 22° (Januar/Februar) und 5 – 9 26° (Mai bis September) liegen.
Cattleya aclandiae bevorzugt ein luftiges, gut durchlässiges, mäßig nährstoffarmes Substrat; Substrat bei Topfkultur: Rinde; eine aufgebundene Kultur auf einem Aststück wird bevorzugt.
Der Wasserbedarf der Art ist von Januar bis August mäßig und von September bis Dezember hoch. Hauptwachstumszeit ist von September bis Januar, in dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung April/Mai.
Eine Nachtabkühlung fördert das Wohlbefinden. Pflanz- und Umtopfzeit April/Mai. Von Feburar bis September sollte morgens genebelt werden.
Kälte, Staunässe und Trockenheit (Mai bis Januar) können Schäden verursachen. Als Schädlinge können beißende Insekten, Schild- und Schmierläuse, Blattläuse, Asseln, Schnecken und Pilzkrankheiten auftreten.