Bulbophyllum L. M. A. du Petit Thouars

abbreviatum F. R. R. Schlechter non H. G. Reichenbach nom. nud.

 

Repert. Spec. Nov. Regni Veg. Beih. 33: 198. 1924

 

Epiphytische, flächige, bis 4 cm hohe, immergrüne Staude. Triebe gegliedert; Basalteil kriechend, rhizomartig, wenig verzweigt, bescheidet, unter dem Endglied wurzelnd, ca. 2 mm dick, steif Trieben; Endglied sitzend, zylindrisch, eingliedrig, oben zweilaubig, 10 – 15 x 3 - 4 mm groß, stielrund, Abstand 1 - 2 cm. Wurzeln wenige, fadenförmig, dünn, gebogen, kahl.

Blätter aufrecht-abstehend, länglich - elliptisch, stumpf, unten stielartig, gegliedert, 17 – 27 x 4 – 12 mm groß, unten gefaltet, lederig. Niederblätter trockenhäutig.

Blütenstandstiel unten am Endglied, aufrecht, belaubt; Hochblätter 3, anliegend, scheidig, 20 – 25 mm lang, leicht gebogen. Blütenstand ist eine endständige, nickende, unverzweigte, drei- bis fünfblütige, kurze Traube. Brakteolen leicht abstehend, oval, bespitzt, 4 x 3 mm groß.

Blüten ca. 5 mm lang, kahl, etwas fleischig.

Sepalen 3, oval, stumpf, 4 mm lang, einaderig, stark gekielt; laterale 2 unten angewachsen, schief, Mentum. Petalen 2, schief länglich, stumpf, einaderig. Lippe aufrecht, breit verkehrt eiförmig, stumpf, dreilappig, 2 - 3 mm lang, leicht ausgebogen, unten schwach gewarzt, fleischig; Seitenlappen schief dreieckig, klein; Mittellappen rundlich. Säule aufrecht, ca. 1 mm lang, dick, oben geflügelt; Flügel stumpf, kurz; Säulenfuß; Anthere endständig; Narbe ganzrandig, konkav. Ovarium verkehrt konisch-zylindrisch, 1 – 2 mm lang, kahl

Blütenfarbe gelblich.

Wurde am Standort im Februar blühend gefunden.

 

Herkunft:

Madagaskar (Atsinanana)

 

Lebensraum:

Immergrüner Nebelwald; 700 - 1000 m üNN.

 

Pflege:

Epiphytische Staude für einen halbschattigen, von Mai bis Oktober warmen, ganzjährig gut luftfeuchten, luftigen Standort im Lauwarmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 1° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 16° (Januar) und 23° C (August) liegen.

Bulbophyllum abbreviatum bevorzugt ein luftiges, durchlässiges, grusig-humoses, mageres, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: feine Borkenstücke, Waldmoos (3:1), besser ist aufbinden auf ein Aststück mit Waldmoos.

Der Wasserbedarf der Art ist Februar/März mäßig und von April bis Januar hoch, von Juni bis September sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung März/April, Teilstücke sollten mindestens 4 Triebe umfassen.

Pflanz- und Umtopfzeit ist März/April, die Art sollte aber wenig gestört werden. Das Laub täglich abtrocknen lassen.

Frost, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Schild- und Schmierläuse sowie Pilze und Bakterien auftreten.