Brasiliorchis R. B. Singer, S. Koehler & G. Carnevali

barbosae (J. A. C. Loefgren) R. B. Singer, S. Koehler & G. Carnevali

 

Novon 17(1): 96. 2007

 

Lithophytische, immergrüne Staude. Triebe kriechend, gegliedert, bescheidet; Endglieder aufrecht, länglich – kegelförmig, knollenartig, oben zweilaubig, unten bescheidet, klein. Wurzeln glatt.

Blätter sitzend, linear-länglich – linear-lanzettlich, sehr spitz, unten stielartig, riemenartig, unten gegliedert, bis 25 cm lang, unten stielrund, gefaltet, weich, krautig - lederig. Niederblätter trocken.

Blütenstandstiel einer, seitlich. Blütenstand einblütig. Tragblatt relativ kurz, häutig.

Blüte gestielt, langlebig, leicht nickend, glockig, duftend.

Sepalen 3, relativ groß und breit; zwei seitliche schief. Petalen 2, aufrecht – halb aufrecht, 10 – 12 mm lang, fast häutig. Lippe aufrecht, dreilappig, fleischig; Seitenlappen aufrecht, abgerundet, ganzrandig; Mittellappen abgerundet, ganzrandig, +/- lang; Kallus grundständig, spatelig. Säule keulig, schmal, gebogen; Säulenfuß. Anthere endständig.

Sepalen und Petalen gelblichweiß bis zitronengelb, manchmal lila gepunktet. Lippe purpur, leuchtendrot, orange, zitronengelb oder gelblichweiß, unten eventuell rötlich; Seitenlappen an der Spitze rot; Kallus weinrot. Säule und Anthere weinrot.

Blützeit August bis November.

Die Frucht ist eine von oben aufspaltende Kapsel.

 

Zeichnung

Fotos

 

Herkunft:

Brasilien (Rio de Janeiro, Sao Paulo)

 

Lebensraum:

Felsen in höheren Berglagen; 1000 - 1500 m üNN.

 

Pflege:

Lithophytische Staude für einen halbschattigen, von Mai bis September warmen, von März bis Oktober gut luftfeuchten Standort im Lauwarmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 1° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 16° (Dezember/Januar) und 23° C (Juli/August) liegen.

Brasiliorchis barbosae bevorzugt ein luftiges, durchlässiges, grobes, sandig-humoses, mageres, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Sand, Borkenstücke (1:1:3).

Der Wasserbedarf der Art ist Februar/März und November mäßig, von April bis Oktober hoch, von Juni bis August sogar sehr hoch und Dezember/Januar gering. Die Hauptwachstumszeit ist von Mai bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung Januar/Februar.

Pflanz- und Umtopfzeit ist Januar/Februar.

Frost, Staunässe und Trockenheit (März bis November) können Schäden verursachen.