Appendicula C. L. von Blume baliensis J. J. Smith

Bull. Jard. Bot. Buitenzorg ser. 3, 9 (1): 152. 1927, Teil 2

 

Immergrüne, horstige, kahle Staude mit nicht- bis wenig verzweigten, vielknotigen, dicht viellaubigen, bescheideten, ca. 375 x 2 – 3  mm großen, zusammengedrückten Trieben, 3 – 7 mm langen Internodien, kompaktem Rhizom und fadenartigen, dünnen Wurzeln.

Blätter zweizeilig-wechselständig, dachziegelig, horizontal abstehend, oval, stumpf, ausgerandet, bespitzt, unten scheidig, halb-stängelumfassend, gegliedert, ca. 21 x 10 mm groß, dünn, unten leicht gedreht, gefaltet, glänzend, hellgrün, fest papierartig mit bleibenden, überlappenden, röhrigen, 3 – 6 x ca. 3 mm großen, gekielten Scheiden.

Blütenstandstiel seitenständig, mehrlaubig, 10 – 15 mm lang, dünn, gebogen mit zweizeilig-wechselständigen, röhrigen, lang zugespitzten Hochblättern. Blütenstand ist eine schräg aufrechte, einblütige Traube mit dünner, gerader Rhachis. Brakteolen bleibend, dreieckig, zugespitzt, scheidig, 1 – 2 mm lang, schmal, spreizend, konkav.

Blütenstiel 1 mm lang.

Blüte 6 x 5 – 6 mm groß.

Sepalen 3, aufrecht, konkav, davon 1 dorsales breit eiförmig, stumpflich - spitz, ca. 3 x 2 – 3 mm groß, vorne ausgebogen und 2 laterale unten verwachsen, schief dreieckig, fast zugespitzt, ca. 3 - 5 mm lang, gekielt mit abgerundetem, 3 – 4 mm langen, breiten, geraden, seitlich zusammengedrückten, gefurchten Mentum. Petalen 2, horizontal abstehend, ungleich fünfeckig, vorne schief dreieckig, 2 – 3 x 2 mm groß, vorne ausgebogen, leicht konkav. Lippe aufrecht, sitzend, schwach dreilappig, zweiteilig, genagelt, 3 – 5 x 3 mm groß, vorne ausgebogen und konvex, sonst konkav, gefurcht mit kantig-abgerundeten Seitenlappen, trapezförmigem, gestutzten, stumpf bespitzten, 1 x 2 – 3 mm groß Mittellappen, sackartigem Hypochil, fast quadratischem, kurzen, 2 – 3 mm breiten Nagel, behaarter Furche und hufeisenförmigem, konkaven Kallus mit kurzen, gestutzten Lappen. Säule halboval, abgerundet, 1 – 2 mm lang, dick, konvex, vorne geflügelt mit dreieckigen, kurzen Flügeln, linear-länglichem, 3 – 4 mm langen, breiten, vorne eingebogenen und schwach konkaven Fuß, bleibender, aufrechter, fast endständiger, herzförmiger, spitzer, unten zweilappiger, kapuzenartiger, geschnäbelter, sehr kleiner Anthere mit schmal dreieckigem, zugespitzten Schnabel und +/- rundlicher, ganzrandiger, konkaver Narbe. Ovarium 2 – 3 mm lang, gerade, sechsfurchig.

Sepalen hell schmutziggelb, leicht purpur getönt. Petalen und Lippe weiß, Lippe unten purpurrandig. Säule oberseits hellgrün, unterseits purpur. Anthere purpur. Narbe hellgrün.

Frucht ist eine aufspaltende, kleine, kahle Kapsel.

 

Herkunft:

Indonesien (Kleine Sunda Inseln)

 

Pflege:

Staude für einen halbschattigen, von April bis November gut luftfeuchten, luftigen Standort im Lauwarmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 2° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 17° (Januar) und 19° C (April bis Juni und September/Oktober) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.

Appendicula baliensis bevorzugt ein luftiges, lockeres, durchlässiges, grob humoses, leicht saures, nährstoffarmes Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: feine Rindenstücke, Moos (3:1) über hoher Drainage, eine aufgebundene Kultur ist ebenfalls möglich.

Der Wasserbedarf der Art ist März und Dezember/Januar mässig, von April bis November hoch, von Juni bis September sogar sehr hoch und Februar gering. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Vermehrt wird durch Teilung Februar/März.

Pflanz- und Umtopfzeit ist Februar/März.

Frost, Staunässe und Trockenheit (Januar und März bis November) können Schäden verursachen.

 

Wegen ungenauer Herkunftsangaben ist diese Anleitung nur als ungefährer Leitfaden zu betrachten.