Streptocarpus J. Lindley

pallidiflorus C. B. Clarke

 

Fl. Trop. Afr. 4 (2.3): 508. 1906

 

Lithophytische oder auch epiphytische, bis 60 cm hohe Staude. Triebe aufrecht – liegend, von unten verzweigt, wurzelnd, 10 – 60 x ca. 2 cm groß, flaumhaarig, grün, unten rötlich – purpur, weich, sehr fleischig.

Blattstiel 6 – 35 mm lang, dichthaarig. Blätter ungleich groß, gegenständig, lanzettlich – eiförmig, spitz – leicht zuspitzt, unten etwas schief, herz– bis kurz keilförmig, ganzrandig, 15 – 65 x 8 – 40 mm groß, 7 - 11paarig geadert, dicht flaumhaarig, dunkelgrün, unterseits hellgrün, etwas fleischig; Haare weißlich.

Blütenstandstiel 1, achselständig, 3 – 15 cm lang, kahl, unten flaumhaarig, rötlichbraun. Blütenstand ist eine lockere, zymose, 3 – 10blütige, lange Rispe. Brakteen +/- kurzlebig, linear, 1 - 4 mm lang, flaumhaarig.

Blütenstiel 1 – 2 cm lang, kahl – flaumhaarig, manchmal bedrüst, rötlichbraun.

Blüten zygomorph, schief zweilippig, 12 – 20 mm lang; Oberlippe zweilappig, Lappen aufrecht, abgerundet, 2 – 3 x 2 – 3 mm groß; Unterlippe +/- horizontal stehend, dreilappig, 6 – 11 mm lang, Lappen spreizend, länglich, abgerundet, 3 – 6 x 3 – 6 mm groß.

Kelchblätter 5, verwachsen; Kelch ca. 3 mm lang; Kelchlappen länglich-linear - ei-lanzettlich, 2 – 3 mm lang, schwach flaumhaarig, manchmal bedrüst. Petalen 5, verwachsen; Kronröhre 6 – 9 mm lang, unterseits in der Mitte 3 – 4 mm aufgeblasen, drüsenhaarig, innen papillös; Schlund aufgebogen, leicht gerippt. Staubblätter ca. zur Hälfte angewachsen; Staubfäden 2 – 3 mm lang, gerade, kahl; Staubbeutel < 1 mm lang; Staminodien sehr klein. Fruchtknoten zylindrisch, 4 – 6 mm lang, kahl - leicht flaumhaarig, bedrüst; Griffel 1 – 3 mm lang, kahl; Narbe kopfig, papillös.

Kelchlappen purpur - rötlichbraun. Kronblätter weiß, hell malvenrosa, purpur, blau, dunkelrosa – purpur gestreift.

Blütezeit fast ganzjährig.

Frucht ist eine 20 – 45 x 1 – 2 mm große, gedreht, fast kahle Kapsel.

 

Fotos

 

Herkunft:

Kenia (Südwesten), Tansania (Nordosten)

 

Lebensraum:

Immergrüne Trockenwälder, Nebelwälder, Waldränder, meist feuchte Felsvorsprünge und Steilhänge, auch epiphytisch, gerne in der Nähe von Gewässern, an sonnigen bis schattigen Standorten; 500 - 2800 m üNN.

 

Pflege:

Lithophytische Staude für einen sonnigen bis absonnigen, August warmen, von Juni bis November gut luftfeuchten Standort im Lauwarmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 2° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 17° (Dezember/Januar) und 21° C (August) liegen.

Streptocarpus bevorzugt ein gut durchlässiges, humoses, mäßig nährstoffarmes, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Neudohum, (1:1), grob gesiebt.

Der Wasserbedarf der Art ist Mai, August und November mäßig, Juni/Juli und September/Oktober hoch und von Dezember bis April gering, von Januar bis März sogar sehr gering. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis November. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in halber Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat, Mai/Juni bei ca. 20° C oder ausgereifte Stamm- und Blatt-Stecklinge, Juli/August.

Pflanz- und Umtopfzeit ist März/April, ein jährliches umtopfen ist empfehlenswert. Von Dezember bis Mai morgens nebeln. Wenn man keine Samen ernten möchte verblühtes regelmäßig entfernen.

Frost, Staunässe und Trockenheit (Mai bis November) können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Dickmaulrüßler, Zikaden, Schmierläuse, Thripse, Weichhautmilben und Wurzelfäule auftreten.

 

Flora of Tropical East Africa

Streptocarpus pallidiflorus
Foto Stefan Neuwirth; Botanischer Garten Braunschweig