Enkianthus J. de Loureiro

campanulatus (F. A. W. Miquel) G. Nicholson

 

Ill. Dict. Gard. 1: 510. 1884

 

Im Alter lockerer, trichterartiger, später ausladender, bis 900 cm hoher und 1200 cm breiter, langsamwüchsiger, laubwerfender Strauch. Blattrosette endständig. Triebe viele, straff aufrecht, etagenartig verzweigt. Äste lang, dünn. Zweige anfangs rötlich. Borke glatt, hellbraun – braungrau. Wurzeln flach streichend, dünn.

Laub wechselständig. Blattstiel 5 – 12 mm lang, kahl – schwach behaart, rot. Blätter länglich – verkehrt eiförmig, zugespitzt, unten keilförmig, gezähnt, 25 – 80 x 15 – 40 mm groß, kahl – borstenhaarig, unterseits braun büschelhaarig, glänzend – matt, frisch– bis blaugrün, im Herbst scharlachrot – gelb; Blattzähne begrannt.

Blütenstandstiel achselständig, kurz. Blütenstand ist eine überhängende, schirmförmige, 5 – 20blütige, große, kahle – flaumhaarige Traube am vorjährigen Trieb; Haare kraus, braun.

Blütenstiel 1 – 2 cm lang, flaumhaarig.

Blüten hängend, zylindrisch-glockig – glockig, unten abgerundet, 5 - 20 x 8 - 10 mm groß, bereift, riechend.

Kelchblätter 5, lanzettlich – schmal eiförmig, zugespitzt, ca. 3 mm lang, flaumhaarig. Blütenblätter 5, verwachsen; Kronlappen abgerundet, 2 – 10 mm lang, vorne leicht ausgebogen. Staubblätter sehr kurz; Staubfäden pfriemlich, unten breit, zottenhaarig, Staubbeutel kahl, Anhängsel 2, borstenartig, umgeschlagen. Ovarium kahl; Griffel 3 – 6 mm lang.

Knospe manchmal kastanienbraun. Blütenblätter dunkelrot, purpurrosa, reinrosa, rötlichweiß, reinweiß, cremeweiß oder gelb, manchmal rosa – rot gemustert.

Blütezeit Mai/Juni mit dem Laubaustrieb.

Frucht ist eine aufrechte, kurz zylindrische - eiförmige, fünfspaltige, 4 – 9 mm lange, braune Kapsel.

 

Fotos

 

Herkunft:

Japan

 

Lebensraum:

Offene Gehölzgesellschaften an teilweise sickerfeuchten Berghängen; 50 - 2300 m üNN.

 

Pflege:

Strauch für einen absonnigen bis halbschattigen, von Oktober bis Mai kühlen, windgeschützten, von April bis November gut luftfeuchten Standort als Solitär oder in Gruppen in den Lebensbereichen Waldrand und Wald. Eine Kübelkultur ist ebenfalls möglich. Sehr viel Schnee im Winter wäre von Vorteil.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. -19° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen -4° (Januar) 20° C (August) liegen.

Enkianthus campanulatus bevorzugt ein luftiges, gut durchlässiges, sandig-humoses, nicht zu nährstoffreiches, saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Sand, Torf, feine Rinde (1:1:4:6).

Der Wasserbedarf ist von April bis November hoch, von Juni bis September sogar sehr hoch und von Dezember bis März sehr gering. Hauptwachstumszeit ist von April bis Oktober. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen organischen Volldünger in halber Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat April/Mai bei 6 – 11° C als Lichtkeimer in einem Torf-Sand-Gemisch, ca. 15 cm lange halbharte Stecklinge Juni/Juli oder Ableger.

Nach der Blüte kann leicht ausgelichtet werden. Pflanz- und Umtopfzeit Oktober/November, die Wurzeln insgesamt wenig stören und den Ballen oberflächennah pflanzen.

Hitze, Staunässe, Kalk und Trockenheit (April bis November) können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Schildläuse, Spinnmilben oder Welkepilze auftreten.

 

Curtis Botanical Magazine

Enkianthus in cultivation

Flora of Japan

Enkianthus campanulatus
Foto Stefan Neuwirth