Wittmackia C. C. Mez

abbreviata (L. B. Smith & G. R. Proctor) J. Aguirre-Santoro

 

Pl. Syst. Evol. 303(5): 631 (2017).

 

Lithophytische oder epiphytische, rasige, immergrüne, bis 1,3 m hohe Staude. Rosette trichterförmig, breit.

Blätter länglich, breit abgerundet, bespitzt, unten scheidig, zungenartig, ganz - locker gesägt, 41 - 88 x 7 – 11 cm groß, kahl, unterseits beschuppt, glatt, grün, dick lederig, Schuppen anliegend, klein, blass; Zähne +/- aufrecht, dreieckig - hakenförmig, abgerundet, bespitzt, grün, < 1 mm lang; Scheide länglich - breit elliptisch, ganzrandig, 14 – 22,5 x 10 – 12 cm groß, braun getönt.

Blütenstandstiel endständig, locker – dicht belaubt, 720 - 898 x 4 - 10 mm groß, flockenhaarig, später kahl, grün, steif; Internodien 25 - 70 mm lang; Hochblätter aufrecht, lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, 48 - 82 x 3 – 18 mm groß, schwach weiß flockenhaarig, trockenhäutig, grün – hellbraun. Der Blütenstand ist eine hängende, lockere, kegelförmige, einfach verzweigte, komplexe, 360 – 507 x 94 – 200 mm große, kahle Rispe; Rhachis 330 - 540 x 3 – 6 mm groß, gerade, flockenhaarig, grün; Äste 30 – 65, 51 - 70 x 1 – 2 mm groß, abgeflacht – stielrund, schwach flockenhaarig; Ähren 9 – 25blütig, zylindrisch – kugelig, 13 – 41 x 10 – 18 mm groß. Brakteen abstehend, linear - lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, 13 - 74 x 2 - 6 mm groß, kahl - schwach flockenhaarig, hellbraun, trockenhäutig. Brakteolen dachziegelig, schräg aufrecht – etwas abstehend, breit eiförmig, stumpf – spitz, 1 – 2 mm bespitzt, ganzrandig – winzig gesägt, 4 - 5 x 3 – 7 mm groß, dünn, etwas konkav, geadert, kahl – schwach flockenhaarig, hellgrün, lederig, später strohartig.

Blüten sitzend +/- aufrecht, röhrig, 4 – 5 mm lang.

Kelchblätter 3, unten verwachsen, sehr schief, dreieckig, spitz, ca. 1 mm bespitzt, ganzrandig, 3 – 5 x 2 - 4 mm groß, zusammengedrückt, seitlich geflügelt, geadert, kahl – schwach flockenhaarig, sehr lederig; obere 2 Kelchlappen gekielt; Kelchröhre kurz. Blütenblätter 3, länglich-lanzettlich, spitz, ganzrandig, ca. 10 x 2 – 3 mm groß, vorne ausgebogen, kahl, papierartig; innere Anhängsel 2, trichterförmig verwachsen. Staubblätter unten angewachsen; Staubfäden abgeflacht, ca. 7 mm lang, sehr dünn; Staubbeutel lanzettlich, bespitzt, 2 – 3 mm lang, sehr dünn. Fruchtknoten +/- eiförmig, 2 – 3 x 4 mm groß, zusammengedrückt, kahl – schwach flockenhaarig; Griffel 9 mm lang; Narbe 1 – 2 mm lang, faltig-gedreht.

Kelchblätter hellgrün. Blütenblätter weiß. Staubfäden weiß; Staubbeutel cremegelb. Fruchtknoten hellgrün.

Wurde am Standort im Juli und Oktober blühend gefunden.

Die Frucht ist eine +/- eiförmige, 5 – 9 x 2 – 6 mm große, zusammengedrückte, kahle, weiße Beere.

 

Typus-Beleg

 

Herkunft:

Jamaika (Cockpit-Country)

 

Lebensraum:

Bewaldete Hügel, auf sonnigen bis schattierten Kalk-Felsen; 200 - 900 m üNN.

 

Pflege:

Trichterbromelie für einen sonnigen bis schattigen, von März bis Dezember warmen, von April bis Februar gut luftfeuchten, luftigen Standort im kühleren Warmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 5° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 20° (Januar/Februar) und 23° C (Juni bis Oktober) liegen.

Wittmackia abbreviata bevorzugt ein luftiges, gut durchlässiges, sandig-humoses, nährstoffarmes, leicht kalkhaltiges Substrat: mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Kalkgrus, Sand, torffreie Blumenerde (3:1:2:1).

Der Wasserbedarf der Art ist von Januar bis März mäßig und von April bis Dezember hoch, Mai und Oktober sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist Mai und von August bis November. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat April/Mai bei ca. 22° C oder Teilung März/April.

Pflanz- und Umtopfzeit März/April. Täglich morgens nebeln, Blatttrichter regelmäßig mit Regenwasser auffüllen.

Kälte, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen.

 

Systematics and Evolution of the Ronnbergia Alliance (Bromeliaceae): History of disjunct Diversification in three Biodiversity Hotspots of the Neotropics, S. 161