Begonia L.
balmisiana F. X. de Balmis i Berenguer
Demonstr. Efic. Virt. Nuev. Desc. 338. 1794
Einhäusige, laubwerfende, bis 80 cm hohe Staude mit aufrechten, unten unverzweigten, oben verzweigten, belaubten, stielrunden, kahlen - wollhaarigen, eventuell drüsenhaarigen, rosa – rot gefärbten, fleischigen Trieben, mehreren knotenständigen, ca. 1 mm dicken Brutknöllchen, kugeligem, oben faserigen, unten kahlen, weiß – rötlichbraun gefärbten Rhizom und vielen Wurzeln.
Blattstiel 1 – 11 cm lang, stielrund, kahl – flaumhaarig, rötlich, obere Blätter sitzend. Blätter wechselständig, wenig schief - schief, ei– bis nierenförmig, abgerundet - spitz, unten keil- bis herzförmig, obere schief, halb-eiförmig - eiförmig, 1fach - schwach gelappt, gekerbt - gezähnt, 24 – 135 x 32 – 170 mm groß, unterseits blasig, rauh, gewarzt, am Rand wimperhaarig, unterseits schwach wimper- bis dicht filzhaarig, unterseits rot – silberigweiß mit ungleichen Zähnen, roten Warzen und grauen Haaren. Nebenblätter 2, bleibend, ei-länglich – schief dreieckig, stumpf, 5 – 7 mm lang, ganzrandig – geschlitzt, wimperhaarig, häutig.
Blütenstandstiel achsel- bis endständig. Blütenstand eine zweigeschlechtliche, lockere, einfache - verzweigte, traubige, armblütige Zyme mit wechselständigen, knotigen, ein– bis dreiblütigen, < 10 cm langen Ästen. Brakteen bleibend, elliptisch - nierenförmig, stumpf, gezähnt – wimperig geschlitzt, 3 – 5 mm lang, bedrüst mit kleinen Zähnen.
Blütenstiel 14 – 21 mm lang, flaumhaarig. Blüten eingeschlechtlich. Äußere Blütenblätter breit, Blütenblätter der männlichen Blüten 4, äußere elliptisch - rundlich, abgerundet, ganz – gezähnt, 10 – 16 x 5 – 13 mm groß, innere verkehrt lanzettlich - verkehrt eiförmig, abgerundet – fast spitz, ganzrandig, 9 – 16 x 3 – 10 mm groß, der weiblichen 4 - 5, dachziegelig, eventuell schief, länglich-elliptisch – fast rundlich, ausgerandet - spitz, ungeteilt – zweilappig, ganz – wimperig gezähnt, 6 – 14 x 2 – 11 mm groß, äußere 3 groß. Staubblätter viele, unten verwachsen, Antheren verkehrt eiförmig - fast kugelig. Ovarium gestutzt, dreikantig, geflügelt, kahl – wollhaarig mit ungleichen, Flügeln, davon einer groß und breit, Griffel 3, Narben mehrere, mondförmig, spitz, dick, gedreht.
Blütenstiel rosa – rötlich. Knospe rosa. Blütenblätter rot, rosa oder weiß. Antheren gelb.
Blütezeit Juli bis Dezember.
Fruchtzeit Juli bis Dezember. Die Frucht ist eine elliptische, 7 – 12 mm lange, geflügelte, flaumhaarige, rosa – rötlich gefärbte Kapsel mit 3 ungleichen Flügeln, davon einer schief dreieckig, spitz, 10 – 24 x 6 – 13 mm groß und 2 fast ungleich, schief dreieckig – mondförmig-dreieckig, stumpf, 3 – 6 x 6 – 9 mm groß.
Heimat:
Mexiko
Lebensraum:
feuchte Felsen, steile Felshänge, Lavafelder, flache Schluchten, Sekundär-Grasland, subtropische Gebüsche, Kiefern-, Eichen- und Mischwälder, auf felsigen bis schweren, roten Lehmböden; 220 - 2500 m üNN.
Pflege:
Knollenstaude für einen absonnigen bis halbschattigen, von April bis September warmen, von Juni bis Oktober gut luftfeuchten Standort im Lauwarmhaus.
Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 1° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 16° (Januar) und 22° C (Mai/Juni) liegen.
Begonia balmisiana bevorzugt ein durchlässiges, steiniges, sandig-lehmiges, mäßig mageres - mäßig nährstoffreiches, leicht saures - neutrales Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Sand, torffreie Blumenerde (1:1:2).
Der Wasserbedarf der Art ist von Juni bis September hoch, im Juli sogar sehr hoch, im Oktober mäßig und von November bis Mai gering, von November bis April sogar sehr gering. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in halber Konzentration.
Vermehrt wird durch Aussaat Mai/Juni bei ca. 22° C, Teilung April/Mai oder Stecklinge Juli/August an einem halbschattigen, luftfeuchten Standort, auch Blattteilstecklinge möglich.
Pflanz- und Umtopfzeit ist April/Mai, es wird jährlich umgetopft. Von Februar bis April sollte vor Nässe geschützt werden.
Direkte Sonne, Frost, Staunässe und Trockenheit (Juni bis Oktober) können Schäden verursachen. Als Schädlinge können diverse Raupen, Dickmaulrüßler, Blatt- und Schmierläuse, Thripse, Milben, Botrytis, Mehltau, Sproß- und Rhizomfäule auftreten.
Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis, 15 (1): 308. 1864