Begonia L.
bagotiana J.-H. Humbert ex M. Keraudren-Aymonin & J. M. Bosser
Bull. Soc. Bot. France 118(9): 737. 1971 (publ. 1973)
Laubwerfende, einhäusige, bis 15 cm hohe, kahle Staude mit zylindrischem - kugeligen, zwei– bis zehnlaubigen, 5 – 50 mm langen Rhizom.
Blattstiel 6 – 7 cm lang, dünn, dunkelrosa. Blätter wechselständig, leicht asymmetrisch, breit lanzettlich - fast rundlich, spitz, unten gestutzt - schwach herzförmig, gelappt, 20 – 35 x 20 – 35 mm groß, schwach borstenhaarig, hellgrün, unterseits rosa, zart-fleischig mit 5 – 7 gezähnten Lappen und wenigen, stumpfen, dünn bespitzten, großen, breiten Zähnen. Nebenblätter 2, lanzettlich, spitz, schuppenartig, groß, häutig.
Blütenstandstiel blattachselständig, 5 – 12 cm lang, kahl. Blütenstand ist eine ein– bis zweigeschlechtliche, gabelig verzweigte Zyme mit 4 – 6 mm langen Ästen.
Blütenstiel der männlichen Blüten 8 – 10 mm, der weiblichen 10 – 15 mm lang. Blüten eingeschlechtlich. Blütenblätter 2, der männlichen Blüten fast rundlich, 3 – 4 mm breit, der weiblichen dachziegelig, länglich, 5 x 2 – 3 mm groß. Staubblätter 4 – 8, Filamente unten verwachsen, Antheren länglich, stumpf, 1 – 2 mm lang. Ovarium zylindrisch, 5 – 6 mm lang, Griffel 3, unten verwachsen, zweispaltig, Narben 2, dick, gedreht.
Blütenfarbe rosa.
Blütezeit September/Oktober.
Fruchtstiel 12 – 18 mm lang. Frucht ist eine etwas nickende, schwach zusammengedrückte - dreikantige, geflügelte Kapsel mit ungleichen, abgerundeten - fast spitzen, ca. 6 mm breiten, quer netzaderigen Flügeln.
Herkunft:
Madagaskar
Lebensraum:
Feuchte Silikat- und Kalkfelsen, im Schatten; ca. 50 - 70 m üNN
Flore de Madagascar et des Comores
Pflege:
Knollenstaude für einen halb- bis ziemlichen schattigen, ganzjährig warmen, von Mai bis September gut luftfeuchten Standort im Warmhaus.
Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 8° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 23° (Dezember bis Februar) und 27° C (Mai bis Oktober) liegen. Von November bis April ist eine trocken-heiße Phase nötig.
Begonia bagotiana bevorzugt ein lockeres, durchlässiges, steinig-lehmiges, humoses, mäßig nährstoffreiches, leicht saures bis neutrales Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Sand, torffreie Blumenerde (1:1:3).
Der Wasserbedarf der Art ist von Mai bis September hoch, von Juni bis August sogar sehr hoch, Oktober mäßig und von November bis April gering, von Dezember bis März sogar sehr gering. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in halber Konzentration.
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat Mai/Juni bei ca. 27° C, Teilung März/April oder Blattteilstecklinge Juli/August an einem halbschattigen, luftfeuchten Standort.
Pflanz- und Umtopfzeit ist März/April, es wird jährlich umgetopft. Von November bis April sollte vor Nässe geschützt werden.
Direkte Sonne, Kälte, Staunässe und Trockenheit (Mai bis September) können Schäden verursachen. Als Schädlinge können diverse Raupen, Dickmaulrüßler, Blattläuse, Schmierläuse, Thripse, Milben, Botrytis, Mehltau, Sproß- und Rhizomfäule auftreten.