Ceropegia L.

abayensis (M. G. Gilbert) P. V. Bruyns

 

S. African J. Bot. 112: 426 (2017)

 

Dichtwüchsige, horstige, kompakte, stark sprossende, bis 14 cm hohe und 30 cm breite Staude. Triebe aufrecht, gezähnt, 5 – 14 x 0,8 – 1 cm groß, vierkantig, glatt, kahl, graugrün, purpurbraun gefleckt, fleischig, sukkulent, fest; Warzen horizontal-aufsteigend, konisch, zugespitzt, 1 – 2 cm lang; Milchsaft. Wurzeln faserig.

Blätter kurzlebig, zugespitzt, sehr klein, weich.

1 bis 8 Blütenstände pro Trieb. Blütenstandstiel seitlich nahe der Spitze, belaubt, sehr kurz, kahl; Hochblätter kurzlebig, lanzettlich, bis 1 mm lang. Blütenstand ist eine sukkzessiv aufblühende, bis dreiblütige Zyme.

Blütenstiel horizontal abstehend, 8 - 9 x 2 - 3 mm groß, gerade - gebogen, kahl.

Knospe hängend. Blüte leicht hängend, sternförmig, 25 – 40 mm breit, außen glatt und kahl.

Kelchblätter 5, ei-lanzettlich - eiförmig, spitz - lang zugespitzt, 4 - 5 x 2 - 3 mm groß, kahl. Blütenblätter 5, verwachsen; Kronröhre ca. 1 x 4 – 5 mm groß; Kronlappen horizontal abstehend, ei-dreieckig, spitz - zugespitzt, 10 - 16 x 8 - 10 mm groß, spreizend, flach - konvex, am Rand leicht ausgebogen, vorne ausgebogen, gerunzelt, papillös, kahl mit anliegendem, 1 mm hohen und 1 mm breiten, glatten, flaumhaarigen Ringwulst mit sehr kurzen Haaren. Korona gestielt, rad-schüsselförmig, 2 - 4 x 8 - 9 mm groß, glänzend mit kurzem, fünfkantigen Stiel; die äußere ringartig, leicht fünflappig, 1 -2 mm breit mit verwachsenen, ei-dreieckigen, flach sackartigen, am Rand dicken und fleischigen Lappen und die innere fünflappig mit horizontal abstehenden, anliegenden, ei-lanzettlichen - dreieckigen, spitzen, < 1 mm langen, abgeflachten, vorne stielrunden, geflügelten Lappen. Staubbeutel horizontal abstehend, Leitschienen aufrecht.

Blütenkrone außen graugrün, purpurbraun gefleckt, innen hellbraun. Korona rötlichbraun. Narbenkappe weiß.

Frucht sind zwei spindelförmige, hornartige, +/- dünne, stielrunde, glatte, kahle Follikel.

 

Fotos (als Orbea A. H. Haworth abayensis (M. G. Gilbert) P. V. Bruyns)

 

Herkunft:

Äthiopien

 

Lebensraum:

Niedrige Felsvorsprünge in braunen, alluvialen oder gipshaltigen Böden; 1200 - 2300 m üNN.

 

Pflege:

Sukkulente Staude für einen sonnigen bis leicht absonnigen, von Februar bis Juni warmen, von Juni bis September gut luftfeuchten, luftigen Standort im kühlen Warmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 5° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 19° (Dezember) und 23° C (April) liegen.

Orbea abayensis bevorzugt ein gut durchlässiges, sandig-lehmiges, mäßig nährstoffreiches, kalkhaltiges Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Kalkgrus, Lavagrus, Sand (1:2:2).

Der Wasserbedarf der Art ist Mai/Juni mäßig, von Juli bis September hoch, Juli/August sogar sehr hoch und von Oktober bis April gering, von November bis Februar sogar sehr gering. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssig Blühpflanzendünger in halber Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat Mai/Juni bis ca. 22° C oder Stecklinge Mai/Juni, die Schnittflächen vorm Stecken gut abtrocknen lassen. Eventuell ist Pfropfen auf eine unempfindliche Unterlage sinnvoll.

Mittags kann leicht schattiert werden. Pflanz- und Umtopfzeit ist Januar/Februar, empfehlenswert sind Schalen. Von November bis Februar sollte vor Nässe geschützt werden; von Oktober bis Mai kann morgens genebelt werden, stets gut abtrocknen lassen.

Kälte, Staunässe und Trockenheit (Mai bis September) können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Schild-, Woll- und Wurzelläuse sowie Welkepilze auftreten.

 

Bruyns, P. V. 2002. Monograph of Orbea and Ballyanthus. Systematic Botany Monographs. 63:1 - 196. (als Orbea A. H. Haworth abayensis (M. G. Gilbert) P. V. Bruyns)