Alstroemeria L.

bakeri F. A. Pax

 

Bot. Jahrb. Syst. 11(3): 335. 1889

 

Ausbreitende, laubwerfende, bis 60 cm hohe Staude mit aufrechten, zylindrischen, unverzweigten, armlaubigen, 300 – 600 x 3 – 4 mm großen, kahlen Trieben, einem Rhizom, faserigen, dünnen Nähr- und knolligen, fleischigen Speicherwurzeln.

Blätter wechselständig, sitzend, linear, spitz, ganzrandig, 2 – 6 x 0,4 – 1 cm groß, dünn, gerade, kahl.

Blütenstandstiel belaubt, lang mit laubartigen Hochblättern. Blütenstand zweiblütige, lange Monochasien in einer lockeren, doldigen, komplexen, verzweigten Zyme mit ca. 11 cm langen Ästen. Hüllblätter 3, laubig, 20 - 40 x 2 - 4 mm groß. Tragblätter 10 – 15 x 2 – 3 mm.

Blütenstiel 3 – 4 cm lang, kahl.

Blüte trichterförmig.

Blütenblätter 6, genagelt, ganzrandig, ausgebogen, davon 3 äußere rundlich, stumpf - abgerundet, 17 - 24 x 7 - 15 mm groß mit fadenförmigem, 5 - 6 mm langen Nagel, und 3 innere länglich-lanzettlich, spitz, 19 – 29 x 3 - 6 mm groß. Nektarium ringförmig. Staubblätter 6, ungleich mit fadenförmigen, < 15 mm langen, dünnen, stark ausgebogenen Filamenten und aufrechten, kugeligen, stumpfen, unten ausgerandeten, 1 – 2 x 1 – 2 mm großen Antheren. Ovarium gestutzt, 2 - 5 x 1 – 4 mm groß, sechsrippig mit fadenförmigem, 1 cm langen, dünnen, aufgebogenen, dreikantigen Griffel mit bleibender Basis und dreilappiger Narbe mit fadenförmigen, ausgebogenen, papillösen Lappen.

Blütenfarbe gelb oder orange, eventuell undeutlich gefleckt.

Blütezeit Juni bis August.

Fruchtreife August/September. Frucht ist eine kugelige, 12 x 6 mm große, lederige, explodierende Kapsel mit sehr kurzer Griffelbasis.

Pflanze leicht giftig, die Blätter können Kontaktdermatitis verursachen.

 

Herkunft:

Argentinien

 

Lebensraum:

Hügel- und Bergland, Prä-Puna; 1600 - 2400 m üNN

 

Pflege:

Knollenstaude für einen sonnigen bis absonnigen, von Oktober bis April kühlen, Juli/August gut luftfeuchten Standort im Alpinenhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. -10° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 5° (Dezember/Januar) und 18° C (Juli) liegen.

Alstroemeria bakeri bevorzugt ein lockeres, durchlässiges, steinig-sandiges, eher mineralisches, nährstoffarmes, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Lavagrus, Sand, torffreie Blumenerde (5:2:3).

Der Wasserbedarf der Art ist von Juni bis September mäßig und von Oktober bis Mai gering, von November bis März sogar sehr gering. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis September. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in halber Konzentration.

Vermehrt wird durch Aussaat September/Oktober bei 11 – 15° C im kalten Kasten, Sämlinge früh verpflanzen oder Teilung März/April.

Pflanz- und Umtopfzeit ist März/April, Pflanztiefe ca. 20 cm, Wurzeln wenig stören.

Starker Frost, Staunässe und Trockenheit (Juni bis September) können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Blattläuse, Spinnmilben, Schnecken und Viren auftreten.

El género Alstroemeria (Alstroemeriaceae) en Argentina, S. 365Flora Fanerogamica Argentina, S. 6